Leben in Würde bis Zuletzt

Hopizbegleitung

ist mehr als Zeit für Gespräche,

als Schweigen und Aushalten in Stille,

mehr als Begleitung bei Aktivitäten,

mehr als Dasein für alle Beteiligten,

es ist gelebte Nächstenliebe.

Foto: Theresa Meissner

Foto: Irmgard Schleich

Ambulanter Hospizdienst

Die Hospizarbeit verfolgt das Ziel, sterbenden Menschen ein würdiges und selbstbestimmtes Leben bis zum Ende zu ermöglichen. Unser ambulanter Hospizdienst erbringt für Menschen in der letzten Lebensphase qualifizierte ehrenamtliche Sterbebegleitung in deren Haushalt und Familie, in stationären Pflegeeinrichtungen, in Einrichtungen der Eingliederungshilfe für behinderte Menschen und in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe. Um auch Menschen mit erweitertem Betreuungsbedarf erreichen zu können, mussten wir unsere Hospizangebote erweitern und spezialisieren.

Palliativberatung und Begleitung

Mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung sind häufig sehr belastende Symptome wie Schmerzen, Atemnot oder Übelkeit, aber auch viele Ängste und Unsicherheiten verbunden. Palliative Care (lat. palliare – mit einem Mantel umgeben, schützen) umfasst die ganzheitliche Versorgung unheilbar kranker und sterbender Menschen und beinhaltet sowohl medizinisch-pflegerische als auch sozialpädagogische Beratung, Begleitung und Versorgung, um in der verbleibenden Zeit die Lebensqualität so weit wie möglich zu verbessern. Die sozialpädagogischen Palliativfachkräfte klären, welche Art von Unterstützung in der individuellen Situation entlastend sein könnte. Sie helfen bei allen auftretenden Fragen, Sorgen und Ängsten: Dabei kann es um den Aufbau eines tragfähigen Netzwerks für die Betreuung des Patienten gehen oder um das Wohlergehen der Kinder oder des allein zurückbleibenden Partners. Manchmal sind es Fragen nach konkreten Hilfen, etwas bei Behördengängen oder Leistungen der Krankenkasse, ein anderes Mal sind es Ängste, die Belastungen nicht länger auszuhalten. Wir unterstützen die Betroffenen, ihren eigenen Weg durch diese Lebensphase zu finden und alle Dinge zu regeln. Auf Wunsch werden zusätzlich auch ehrenamtliche Hospizbegleiter/-innen vermittelt.

Spezialisierte Trauerbegleitung

Zudem können unsere Ehrenamtlichen die Zusatzqualifikation zum zertifizierten Trauerbegleiter erwerben, der sie, neben der allgemeinen Begleitung in Trauersituationen,  zur speziellen Trauerbegleitung befähigt. In Zusammenarbeit mit dem regionalen Kriseninterventionsdienst, bieten wir diese Menschen nach schweren Verlusterfahrungen, in Krisen oder nach dem Suizid eines Angehörigen, an.

Ausbildungsqualität

Die Ausbildungsqualität unserer ehrenamtlichen Begleiter/-innen ist ein besonderes Merkmal unseres Hospizdienstes. Diese basiert auf mehreren, weiterführenden Kurseinheiten, deren Inhalte aufeinander abgestimmt sind und darauf aufbauen.

Hospizkursaufbau und Weiterbildungsmöglichkeiten:

Der Einstieg in die Hospizbegleiterausbildung beginnt mit einem dem 40-Stunden- Modul: Palliative Praxis und ist die erste zertifzierte Einheit, die auch unabhängig  vom Hospizkurs, von externen Pflegefachkräften besucht werden kann. Es schließen ein Aufbaukurs und ein Praktikum an.

Danach besteht die Möglichkeit, in den Kinder- und Jugendhospizkurs beim ambulanten Kinderhospizdienst des Theotinum Vereins, einzusteigen. Dieser Kurs umfasst ebenfalls 100 Stunden mit Grund- und Aufbaukurs und schließt mit einem 60-Stunden Praktikum.

Darauf aufbauend können die Hospiz- und Kinderhospizbegleiter einen weiteren Hospizbegleiterkurs in der Behindertenhilfe besuchen, der ebenfalls einen 40-Stunden Grund- und Aufbaukurs und ein Praktikum erfordert.

Langzeitbegleitung

Die Langzeitbegleitung ist ein weiteres Angebot und eine besondere  Qualität unseres Hospizdienstes. Unsere Hospizbegleiter können bereits in Krisensituationen, insbesondere bei Diagnosestellung einer Krankheit, die den schwer erkrankten Menschen und seine Familie in eine Stresssituation versetzt, eingesetzt werden. Nach einem Erstgespräch durch die Einsatzleitung, eventuell nach einer Palliativberatung, koordiniert sie deren ehrenamtliche Einsätze beim Betreuten zuhause. Daraus kann eine Langzeitbegleitung entstehen, die sich dem Betreuungsbedarf der Familie anpasst. Eine adequate Beratung über Hilfsangebote und über die Vernetzungsmöglichkeit der Hilfen vor Ort, bringt meist schon eine große Entlastung. Den Betroffenen stehen ein bis zwei ehrenamtliche Begleiter zur Seite, deren Einsätze  sich je nach Bedarf erhöhen oder verringern können. Dabei achten wir darauf, dass die Begleitpersonen nicht wechseln, damit durch eine Bezugbetreuung ein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden kann, das manchmal über Jahre und bis zum Versterben des zu Begleitenden andauert. Auch in Heimen bieten wir Menschen mit erhöhtem Betreuungsbedarf eine Langzeitbegleitung bis zuletzt an, die vom Betreuten selbst oder deren Angehörige oder Heimleitungen bei uns angefragt werden.